OASE DER ERHOLUNG UND DES BEWUSSTWERDENS

Der Parcours verläuft in Etappen durch sechs Wasserbecken, in denen sich kaltes und warmes Wasser abwechseln. Man beginnt das Wasserwaten in dem kalten Becken, wechselt danach ins warme Becken usf. Auf der Hälfte der Strecke überquert man eine kleine hölzerne Brücke, die uns an andere Ufer bringt und ohne Unterbrechung sicher weiterführt. Es ist wichtig, mit den Füßen in Kontakt mit dem Holz zu kommen. Alle Becken sind mit abgeflachten Steinen aus dem hiesigen Bach ausgelegt und stimulieren auf natürliche Weise die Nervenendpunkte der Fußsohlen (Reflexzonenmassage). Das kalte Wasser für die Becken sprudelt das ganze Jahr aus einer Quelle im Wald und wird mit einem Tropfbewässerungs- System in die drei Wasserbecken geleitet. Nach seinem Gebrauch wird es in einen natürlichen Teich zurückgeführt, in dem Teichrosen und Frösche leben. Das warme Wasser kommt aus einer Heizung , die mit Biomasse erhitzt wird (Aprikosen- und Pfirsichkerne) und nur eine geringe Umweltbelastung erzeugt. Beherbergt wird der Wasser-Parcours in einer offenen Lärchenholz – Struktur , die mit den typischen Steinplatten (sogenannte Lose) der hiesigen Berggegend bedeckt ist. Es wird empfohlen, diesen Reflexzonenmassage-Parcours mehrmals langsam zu wiederholen.
Außerdem ist es wichtig, dass Beine und Füße zu Beginn des Wasserwatens warm sind und die vorgegebenen Übungen fern der Mahlzeiten gemacht werden ( am Ende des Besuches des Wald-Lehrpfades).

Anleitung

Man schreitet mit dem sogenannten Storchengang auf der Stelle. Ein Bein sollte dabei immer vollkommen aus dem Wasser herausgezogen und die Fußspitze etwas nach unten gebeugt werden. Sobald man ein starkes Kältegefühl und Kribbeln in den Füßen und Beinen spürt, sollte man kurz das kalte Wasser verlassen, um die Füße wieder zu erwärmen. Nach dem Wassertreten das Wasser lediglich abstreifen (nicht abtrocknen) mit leichten Bewegungen und Gang über die Wiese. Am Abend durchgeführt ist Wassertreten eine Hilfestellung zum besseren Einschlafen und hilft durch die bessere Durchblutung auch gegen Migräne.

SEBASTIAN KNEIPP
Der Pfarrer Sebastian Kneipp (1821-1897) wurde in Bayern als Sohn einer armen Weber-Familie geboren. Mit 23 Jahren wurde Kneipp in das Gymnasium zu Dillingen aufgenommen und begann später dort das Studium der Theologie. Er hatte jahrelang als Knecht gearbeitet und sich dort genügend Geld zurückgelegt, um sein Leben während des Studiums bezahlen zu können. Auch wurde er von einem weitläufigen Verwandten, dem Kaplan Merkle, finanziell unterstützt.
Während seiner Studienzeit erkrankte Kneipp an Tuberkulose, einer Krankheit, für die es in der damaligen Zeit wenig Hoffnung auf Heilung gab.

Kneipp schien zum Tode verurteilt zu sein. Doch entdeckte er zufällig in der Bibliothek das Buch ‚Unterricht von der Heilkraft des frischen Wassers‘ von Johann Siegmund Hahn.

Er erarbeitete eine Methode, um sich mit dem Wasser selbst zu heilen. Nach und nach wurde er wieder gesund, konnte seine Studien abschließen und wurde Pfarrer.

Pfarrer Kneipp begann, seine Entdeckung der Wasserkur zu verbreiten, mit der er binnen kurzer Zeit in ganz Europa bekannt wurde.

Zunächst dachte Kneipp, der Grund von Krankheiten läge im ‚kranken‘ Blut, d.h. hervorgerufen durch ein Übermaß an Giftstoffen und dadurch einer schlechten Durchblutung. Der Effekt der Wasserkur, wie er von Kneipp angewendet wurde, war die Entgiftung des Blutes durch die Verbesserung der Blutzirkulation und die Verstärkung des Immunsystems.

Daher betrachtete Kneipp das kalte Wasser als das geeignete Mittel für den Körper, um eine Reaktion der Selbstheilung zu stimulieren. Er verwendete außerdem Dampfbäder, nasse Umschläge und Wickel, Kalt-Warm-Wechselbäder und kalte Wassergüsse. Großen Wert legte er auf eine einfache Ernährung, bei welcher der Gebrauch und die Heilkraft von Kräutern betont wird.

Sebastian Kneipp betrachtete den Menschen als Einheit von Leib, Seele und Geist.

Im Jahr 1886 schrieb er das Buch ‚Meine Wasserkur‘, eine Abhandlung über die Methoden der Wasserheilkunde und der Pflanzenheilkunde. Seine Methode stützt sich auf die Idee eines ausgeglichenen und geordneten Lebens, das fünf wesentliche Punkte beinhaltete:

1. Wasserheilkunde: Wassergüsse, Duschen, Bäder, Kräuterumschläge.

2. Pflanzenheilkunde: Kräutertee, Kräuterbäder.

3. Ernährungslehre: Einfache und natürliche Ernährung.

4. Bewegungslehre: Laufen, lange Wanderungen und verschiedene Massagen.

5. Lebensstil: Ein ausgeglichenes und geordnetes Leben.

Sebastian Kneipp starb im Jahre 1897 in Armut.